Über uns

Über uns

Als Pizzeria gibt es uns seit 7. Juni 1993.
Aber wir führen das Familienunternehmen nun schon in 7. Generation.

Wenn Sie ein Teil unserer Familiengeschichte initeressiert, hier ein Auszug aus unserer ersten Spiesekarte.

Die Geschichte vom Lamm

Ein armer Entringer Bursche namens Ludwig Gauss, verguckte sich in die Öschelbronnerin Justine Broß. Um die Jahrhundertwende wurde geheiratet und Ludwig genannt Loui übernahm des “Bäcke-Frieders” (Justines Vater) Anwesen. Damit nahm alles seinen Lauf. Zu dieser Zeit bestand das Lamm aus einer Bäckerei und einer kleinen Wirtsstube. Das Gebäude stand am “Metzinger Weg”.

Die Gäste kamen mit Pferden, denn Autos gab es in Öschelbronn noch keine. Man band die Pferde vor dem Haus an. Hier löschten sie ihren Durst an der Tränke, wo heute die Weinreben wachsen. Die Reiter schlürften inzwischen ihr Viertele oben in der Stube.

1899 gebar Justine ihrem Loui einen Sohn. Er wurde nach dem Vater benannt. Zwei Jahre später kam Tochter Emma zur Welt. Die Jahre vergingen und die Kinder wurden größer. Ungefähr um 1911 dürfte nebenstehendes Familienfoto (links) entstanden sein.

Inzwischen wurde aus der Bäckerei eine Metzgerei und Sohn Louis übte schonmal kräftig (Foto rechts). Zwischen Metzgerei und Gastwirtschaft war noch die Landwirtschaft zu bewältigen. Der Krieg brauch aus (1914-1918) und Sohn Louis wurde eingezogen. Er  machte nun seine ersten Küchenerfahrungen als Divisionskoch.

Ende des ersten Weltkrieges suchte sich auch Louis eine Frau. Er heiratete 1923 seine Anna, geborene Maurer. Mit Anna hatte er eine gütige und sehr fleißige Frau gefunden.

Vater Ludwig übergab sein Anwesen und Louis wurde zum “Lammwirt”. Er nahm dies sehr wörtlich, denn oft war zu hören: “I be der Lammwirt, on was i sag wird gmacht!”

1924 bekam das Ehepaar Gauss ihre erste Tochter Getrud und fünf Jahre später ihr zweite Tochter Anneliese.

Beide Töchter wuchsen noch im alten Gebäude auf. Annas Küche war bald so bekannt und beliebt, dass die Wirtsstube aus allen Nähten platzte. So entschloss man sich das nebenstehende Bauernhaus zu kaufen. Es wurde abgerissen und der Bau des neuen Lamm begann.

Über die Bauzeit lief der Laden- und Wirtschaftsbetrieb weiter. Über eine Art Hühnerleiter stieg man nun durch das Fenster, um in den Laden zu gelangen. Nebenstehendes Foto zeigt das “neue” alte Lamm ab 1936.

Ab jetzt hatte man Platz für rund 300 Personen. Der große Saal wurde bald zum beliebten Ausflugslokal. Hochzeiten und andere Familienfeiern wurden im Lamm gefeiert. Zu Essen gab es weiße Bratwürste mit Kartoffelsalat und Brot. Wenn die Würste ausgingen, machte Louis mitten in der Nacht neue.

1938 brach der nächste Krieg aus und Louis wurde das zweite Mal eingezogen. Der Saal wurde als Nachtlager und Lazarett für die französischen Soldaten beschlagnahmt. Doch auch diese schwere Zeit ging vorüber. In Öschelbronn wurde gefeiert. Der gute Parkettboden lud zum Tanze ein. Auch Fasching wurde nun im Lammsaal gefeiert. Von Nah und Fern strömten Jung und Alt herbei, um das Tanzbein zu schwingen. Man kam zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Autos waren immer noch Luxus. Louis war seinerzeit der erste Autobesitzer in Öschelbronn. Bei den Feierlichkeiten wurde gut getrunken und des Öfteren ging es deftig her. Beim Hochzeitsessen gab es einen Aufschwung. Man ging zur Hirnsuppe und zum gemischten Braten über. Wurde gerade mal nicht getanzt oder geheiratet, verwandelte man den Saal in eine Theaterbühne. Auch die kam bei den Gästen sehr gut an. Gespielt wurde von Laien. Jeder gab sein Bestes und jedes Stück wurde zum Renner. Auch Tochter Anneliese spielte ab und zu mit. Tochter Gertrud war inzwischen verheiratet und übernahm die Metzgerei. Sie hieß ab nun Büchsenstein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem strengen Vater, bekam dann auch Anneliese ihren Ernst.

Anneliese blieb dem Lamm weiterhin treu und stand ihren Eltern immer zur Seite. Auch die Schwiegersöhne mussten nun kräftig mit anpacken. War es im Wirtschaftsbetrieb mal etwas ruhiger, musste man Wälder, Wiesen und Felder bewirtschaften. Christa und Sabine kamen zur Welt. Auch wir wuchsen zwischen Küche und Theke, Billard und Metzgerei auf. Louis und Anna wurden älter.

Louis musste viele Schicksalsschläge überwinden. 1974 den Tod seines Schwiegersohns Hermann, 1978 den seiner Frau Anna und 1980 seines Schwiegersohns Ernst. Nach Urenkelin Nadine kam Katina zur Welt. Mit Salvador kam dann auch ein männlicher Nachkomme in die Familie. Louis machte Luftsprünge und gab Freibier aus. Sein Versprechen “Wenn du en Bua kriegsch, kriegsch vo mir 1000 Mark!” machte er wahr. Bei Selina war die Freude kleiner: “Scho wieder so a Soacherle!”.

Mit Louis´Gesundheit stand es ab nun nicht mehr zum Besten. Er überstand viele schwere Krankheiten mit viel Lebenswille und bestimmt auch durch die Angst, sein Lebenswerk würde nicht fortgeführt und sein Anwesen irgendwann verkauft werden. Schon als ich noch ein kleines Mädchen war, sagte er oft: “Mei Sabine macht amol mei Lamm weiter!”. Er hat Recht behalten und sein Wunsch wurde wahr. In Gedenken an Opa Louis blieb der Name “Lamm” bis heute bestehen. Er wird “Zum alten Lamm”. Mit neuem Outfit, italienischem Ambiente und Flair lädt das IL VECCHIO LAMM zum gemütlichen Aufenthalt ein.

Wo die Liebe den Tisch deckt, schmeckt das Essen am besten.
Somit guten Appetit!
Sabine & Salvi